Februar 18, 2024


Mitte Januar sind die ersten Bitcoin ETFs gelauncht und nach wackligem Start purzeln mittlerweile die ersten ETF-Rekorde.

In der 1. Ausgabe von Crypto Klartext nehmen Crypto Wingmen Anton und Matthias kein Blatt vorn Mund, während Sie die Marktentwicklungen der letzen Wochen unters Mikroskop legen. Und keine Sorge: die Glaskugel für den Blick in die Zukunft liegt auch parat.

Film ab!

Mit dabei:

Anton: Co-Founder & Chief Investment Officer bei Fountainhead Digital und einer der 4 Wingmen, die im CryptoWingmen Kurs Krypto-Neulingen Wissen und Praxis vermitteln, um selbst am Markt aktiv zu werden.

Wingmen Matthias

Matthias: 20 Jahre in Banken, 7 Jahre in Krypto und zwischenzeitlich der wohl einzige Bitcoin Key Account Manager in Europa. Matthias ist ebenfalls Teil des Crypto Wingmen Experten Teams und ein hochgefragter Interviewpartner, wann immer es um Bitcoin, Blockchain und die gesamte Kryptoökonomie geht.


Du möchtest lieber lesen als gucken? Dann findest du hier das Transkript unseres Crypto Klartexts.


Anton:

Anton:

Bitcoin ist wieder über 50.000 US-Dollar. Und die ETFs sind jetzt mittlerweile seit über einem Monat live. 

Grund genug für Matthias und mich, das Geschehene zu rekapitulieren und natürlich auch in die Zukunft zu schauen. Wir wollen analysieren, was uns das Geschehene für einen Aufschluss für die nächsten Wochen und Monate geben kann und wie Investoren sich hier in diesen Markt bestmöglich platzieren können.

Wir haben einiges an Themen vorbereitet, einige Fragen aufgeworfen und selber versucht diese zu beantworten. 

Bevor wir aber reinstarten, Matthias: Wir haben ja schon in der Vergangenheit zwei von diesen Formaten gemacht. Wir haben die damals noch Crypto Experten Talk genannt. Der Crypto Experten Talk ist jetzt aber tot. Den haben wir eingestampft, den wird es nicht mehr geben.

Wieso?

Wingmen Matthias

Matthias:

Matthias:

Na ja, das Thema Experte ist halt immer so inflationär und wir wollen eigentlich Klartext sprechen, also unsere Meinung bringen. Das, was wir wissen, einfach den Zuhörern kommunizieren und dann natürlich auch gute Inhalte bieten. 

Deswegen, ja: wir halten unsere Meinung nicht hinterm Berg.

Anton:

Anton:

Genau. Und deshalb heißt das neue Format jetzt auch Crypto Klartext. 

Also, erste Folge Crypto Klartext!

Matthias, ich habe es ja vorher eingangs erwähnt: Bitcoin ist wieder über 50.000 US Dollar. Die ETF sind mittlerweile seit dem 11.01.24 live, das sind jetzt circa fünf Wochen. 

Zeit, ein erstes Resümee zu ziehen.

Wie würde denn das ausfallen von deiner Seite? Und woran machst du das fest?

Wingmen Matthias

Matthias:

Matthias:

Naja, was war denn das für ein holpriger Start? Ja, zu Beginn, an den ersten Handelstagen, hat man gesehen, dass es eigentlich nur zu Umschichtungen gekommen ist. Und je mehr Handelstage aber dazugekommen sind, desto mehr an Volumen, an neuem Geld, wurde akkumuliert. Und das ist jetzt mittlerweile jetzt schon wirklich in eine Höhe gekommen. Da sage ich:

Chapeau!

Da kommen wirklich Millionen von Dollar täglich hinein. Ich habe da auch einen Chart mitgebracht für euch, wo man genau sieht, wie viel Geld pro Tag hier hereinkommt, was nämlich beträchtlich ist.

Total Flow des Bitcoin ETF seit Launch.

Der tägliche Total Flow der Bitcoin ETFs

Und zwar alleine an den letzten vier Handelstagen waren das 2 Milliarden US-Dollar. Und da reden wir von Tausenden an Bitcoins, die sozusagen von diesen ETFs aufgenommen werden. Und wenn wir uns das anschauen: von diesen vielen Handelstagen waren erst vier oder fünf Handelstage dabei, wo es Abflüsse gegeben hat.

Der Rest ist sozusagen nur stramm nach oben gegangen. Und ja, man sieht, dass die Volumen, die reinkommen, immer höher werden. Und das alles ist sozusagen ein Gemengelage. Nach diesem holprigen Start, wo sich diese ETF Anbieter vor allem hinsichtlich der Gebühren eine Schlacht geliefert haben, sind wir jetzt bei ETF Gebühren von circa 0,3%, so im Schnitt. Das ist auch ungefähr der allgemeine ETF Gebühren Schnitt, also 0,3 % per anno.

Das ist aus unserer Sicht schon sehr sehr günstig, weil das natürlich auch die Lagerung impliziert und, und, und. Wir sehen hier einfach eine riesige Menge an Geld, die da hereinkommt. 

Aber die entscheidende Frage, und dann gebe ich das gleich zurück, ist: 

Woher kommt denn dieses ganze Geld?

Anton:

Anton:

Ja, das ist ein guter Punkt. Ich würde da nochmal auf deine Grafik zu sprechen kommen. Du hast es ja auch erwähnt: Es gab Umschichtungen in den ersten Tagen und du hast auch gemeint, das hat mit den Kosten zu tun gehabt.

Für all jene, die jetzt da vielleicht nicht ganz so tief drinnen sind, gebe ich da noch ein wenig Kontext.

Einer dieser ETFs ist Grayscale. Grayscale war vorher kein ETF, der täglich Liquidität geboten hat, sondern ein geschlossenes Vehikel, ein geschlossener Fond. Und diese Investoren, die da in der Vergangenheit rein investiert haben, die konnten dann zum allerersten Mal so wirklich Exit-Liquidity schaffen für sich. Also rausgehen aus diesem Grayscale Produkt… und haben das auch zu Haufe getan in den ersten Handelstagen, weil der Grayscale ETF deutlich höher bepreist ist.

Weil natürlich, und das ist die Mutmaßung von Grayscale gewesen, weniger Investoren wirklich rausgehen, wenn es für sie zu einem steuerlichen Event wird. Und darum meinte Grayscale, dass sie auch einen höheren Kostenfaktor durchdrücken könnten. Das hat aber trotzdem dazu geführt, dass ein paar 100 Millionen abgeflossen sind. Gut, und das war natürlich auch in den ersten Tagen dann auch mitunter verantwortlich für die von dir erwähnten Outflows, die Abflüsse.

Das hat sich jetzt aber größtenteils von selbst erledigt. 

Die, die rausgehen wollten, sind wahrscheinlich mittlerweile fast alle draußen. Und jetzt dominieren die Inflows, und du hast die Frage gestellt: 

Woher kommen die Inflows?

Die kommen natürlich primär von den institutionellen Investoren . Und um ein bisschen den Kontext zu geben, habe ich da auch eine Grafik mitgebracht, die ich sehr, sehr spannend finde.
Die erfolgreichsten ETF Launches der Geschichte

Die erfolgreichsten ETF Launches der Geschichte

Was wir hier jetzt im letzten Monat gesehen haben, ist nicht nur für Bitcoin- oder Krypto-Verhältnisse wirklich stark. 

Hier sieht man eine Grafik über die Anzahl an Assets, die in den unterschiedlichsten ETFs in der Vergangenheit im ersten Monat eingesammelt werden konnten.

IBIT ist der der ETF von Blackrock. Der steht da bei knapp 4 Milliarden, die da in dieses Produkt geflossen sind. Und damit ist der Blackrock ETF der erfolgreichste ETF in der Geschichte der ETFs als Anlageformat überhaupt. 

Und Nummer zwei ist dann auch ein Krypto ETF. Da sieht man einfach, wie stark der Zufluss ist. Und wie gesagt, der Zufluss, der kommt primär aus dem Bereich der institutionellen Investoren.

Wingmen Matthias

Matthias:

Matthias:

Da sieht man mal wieder, für wen diese Produkte eigentlich konstruiert wurden. Nämlich nicht für den Otto Normal Privatkunden, sondern eben für dieses Klientel der institutionellen Investoren und, das muss man schon ganz ehrlich sagen, die Wall Street. Und die haben halt einfach die Milliardenbeträge im kleinen Geldbeutel. Und wenn die mal sozusagen auf den Knopf drücken, dann verschieben sich gleich ein paar Milliarden und da kommen wir schon zum nächsten Thema, denn:

Diese Milliarden lösen ja etwas aus.

Wir sprechen hier umgerechnet von tausenden Bitcoins und da habe ich die nächste Statistik mit, damit man das auch einmal plastisch sieht, wie viele Stück Bitcoins sozusagen täglich absorbiert wurden. Und da sieht man einfach in den letzten Handelstagen über 12.000 Stück. Und das ist natürlich eine Riesenmenge, die 400 bis 600 Millionen netto Inflow pro Tag darstellt.

Vergegenwärtigen wir uns das mal: Aktuell gibt das Bitcoin Netzwerk gerade mal 900 Bitcoins über die Miner in das Netzwerk ab. Und auf der anderen Seite stehen die institutionellen ETF Anbieter, die 12.000 Stück pro Tag kaufen

Ja, dann weiß man eigentlich, was da los ist. Also die Anzahl an Net Inflow US-Dollar würde ich immer übersetzen in die Anzahl Bitcoins und die dann in Relation stellen zu dem, was das Netzwerk kann. Weil das wisst ihr ja vom letzten Video zum Bitcoin Halving und auch von unserem Programm bei Crypto Wingman, in dem wir auch lehren: Das nächste Halving kommt am 19. April und dann sind es nicht mehr 900, sondern 450 neue Bitcoins pro Tag.

Anton:

Anton:

Also wir haben jetzt hier natürlich ein sehr eklatantes Verhältnis in den letzten Tagen: ungefähr zehnmal so viele Bitcoin wurden von diesen ETFs absorbiert, als sie durch die Miner produziert worden sind

Jetzt muss man natürlich sagen: die Miner sind auch nicht die einzigen, die Bitcoins verkaufen. Also das wäre jetzt ein Trugschluss, wenn wir sagen würden, dass die Nachfrage zehnmal so groß wie das Angebot ist. Das ist sie nicht. 

Aber auch hier gibt es eine ganz spannende Grafik, die ich zeigen will. Eigentlich nicht wirklich eine Grafik, sondern ein Tweet von einem sehr, sehr bekannten Bitcoin Investor namens Anthony Pompliano.

Tweet von Pompliano zu Blackrocks Bitcoin ETF Einkäufen

Tweet von Pompliano zu Blackrocks Bitcoin ETF Einkäufen

Der schreibt im Endeffekt: 5 Milliarden sind schon in Summe in diese ETFs geflossen, in nur fünf Wochen. Und um da jetzt einen Kontext zu geben: 80 % der Bitcoin, die es grundsätzlich in der Zirkulation gibt, die sind nicht bewegt worden in den letzten sechs Monaten. Das ist eben auch die Zeithürde, die einen Bitcoiner zu einem HODLer, also zu einem Long Term Investor, macht.

Was heißt das nun, dass 80% sich nicht bewegt haben?

20% werden von Short Term Holdern gehalten und von diesen 20% sind 2,5% die letzten fünf Wochen am Blackrock gegangen. Das ist surreal, wenn man bedenkt, in was für einer kurzen Zeit das ganze passiert ist.

Und bezüglich dieser 80 %, die gehalten werden von Long Term Holdern: Es ist erwiesen, dass diejenigen, die Bitcoin über eben diesen Zeitraum hinaus halten, eine viel niedrigere Wahrscheinlichkeit überhaupt haben, Bitcoin zu verkaufen. 

Wieso? 

Nun, weil sie schon länger in diesem Asset investiert sind und dadurch natürlich auch eine sehr starke Überzeugung für Bitcoin gewonnen haben.

Das ist natürlich jetzt sehr generisch gesprochen, aber im Durchschnitt trifft das auf die allermeisten dieser Long Term Holder zu. Aber natürlich haben auch die irgendwann einen Preispunkt, wo sie sagen: “Ja, danke, hier werde ich verkaufen.” 

Aber so viel einfach nur zu dem Kontext an sich.

Wingmen Matthias

Matthias:

Matthias:

Ich weiß nicht, ob du's weißt, aber es gibt schon Wetten. Und zwar auf den Zeitpunkt, wann Blackrock mindestens 1 Million Bitcoin im ETF haben wird. Da kann man schon auf den Zeitpunkt wetten. Und aktuell einigen sich die Wetten sozusagen auf so circa sechs Monate, die es noch dauern wird, bis Blackrock mit seinem ETF Vehikel 1 Million Bitcoin hinter sich versammeln wird können.

Also das sind schon Zahlen. Das muss man ganz ehrlich sagen. 

Es ist zwar nur 1/21 der maximalen Menge von 21 Millionen Bitcoin, aber wenn Blackrock das wirklich schafft in sechs Monaten, was ich ihnen durchaus zutraue, dann bleibt für mich die Frage offen:

Gibt es denn dann überhaupt noch Bitcoins oder sind die dann total ausverkauft?

(Matthias lacht)


Anton:

Anton:

Ja, Time will tell, denke ich mal.

Auch ein sehr, sehr spannender Aspekt, auf den ich jetzt zu sprechen kommen will: Zumindest für manche Leute gilt ja Bitcoin als digitales Gold. Und auch hier haben wir eine Statistik mitgebracht, nämlich wie sich denn die ETF für Gold verhalten haben seitdem die Bitcoin ETFs live sind. Und ich finde, da zeichnet sich auch ein sehr spannendes Bild ab.

Gold ETFs vs Bitcoin ETFs

Wingmen Matthias

Matthias:

Matthias:

Wir haben starke Bitcoin Zuflüsse, die haben wir gerade thematisiert. 

Die Frage ist: Wo kommt das ganze Geld her?

Und ja, es scheint so, als gäbe es hier eine Parallele zu den Gold ETF, die in nicht geringer Menge abverkauft werden - auch eben diese 2 Milliarden in Summe und dass das sozusagen umgeschichtet wird.

Und das ist aus meiner Sicht auch eine sehr plausible Geschichte, wenn man das heranzieht. Ich kann mir das sehr, sehr gut vorstellen, dass gerade die institutionellen Investoren, die ja die letzten zehn Jahre mit Gold im Schnitt 8 % zirka gemacht haben, jetzt allmählich beginnen umzuschichten.

Anton:

Anton:

Ja, das ist sehr, sehr offensichtlich, denke ich. 

Und eine Sache, die ich da auch noch gerne in den Raum werfen würde:

Wer hat denn jetzt diese Bitcoin ETFs vorwiegend gekauft?

Ich habe ja gesagt, dass das die institutionellen Investoren sind, die da jetzt sozusagen den Weg vorangeschritten sind.

Und da gibt es eine ganz interessante Statistik, wie sich das Volumen zu Bitcoin aktuell verhält. Und wenn man historische Vergleiche anstellt, dann kann man hier auch genau das erkennen, was ich gesagt habe: Retail ist noch lange nicht auf den Bitcoin gekommen. Und diese Statistik würde ich jetzt auch gerne noch mal kurz zeigen.

Der Preis von Bitcoin vs das Google Suchvolumen von Bitcoin

Der Preis von Bitcoin vs das Google Suchvolumen von Bitcoin

Anton:

Was man hier sieht, ist in grün der Bitcoin Preis. Da sind wir ja, wie wir jetzt alle wissen, bei 50.000 US-Dollar. Das war das letzte Mal Anfang 2021 der Fall. Und Anfang 2021 war das Google Suchvolumen nach dem Wort Bitcoin bei einem Stand von fast 90 auf einer Skala von 0 bis 100.

Und wo stehen wir da heute?

Nun, bei einem Wert von ungefähr 25. Das heißt, dass der Normalo noch gar nicht nach Bitcoin googlet. Also nicht in dem Ausmaß, wie das eben vor drei Jahren der Fall war. Das heißt, das Retail Volumen ist noch nicht da und das macht auch irgendwo Sinn. 

Denn USA gibt es diese 401K Pläne. Das sind Pensionspläne. Viele Amerikaner haben Berater, die das für sie machen und diese Berater, die werden auch gerade erst ausgebildet von Blackrock und Co, um halt Bitcoin wieder aufzunehmen. Das ist noch nicht passiert. Das wird auch alles ein bisschen Zeit brauchen.

Für uns heißt das: Ja, die letzten Wochen waren natürlich sehr, sehr spannend, was man hier jetzt gesehen hat. Die ETFs florieren, die institutionellen Investoren kommen rein, und da wird auch noch viel, viel Volumen dazu kommen. Aber Retail ist noch gar nicht so wirklich in dem Markt angekommen.

Ich glaube, das ist ein ganz faires Resümee für die ersten fünf Wochen der Bitcoin ETFs.

Was aber auch ganz spannend ist, ist, wie sich der restliche Kryptomarkt verhalten hat. Und da ist es eigentlich wenig überraschend, dass mit Bitcoin eigentlich auch fast alles andere hochgegangen ist. Also Ethereum ist hochgegangen, Solana ist hochgegangen, es sind eigentlich fast alle Layer One Coins sehr stark angezogen und auch die anderen Assets, sogenannte Altcoins, haben durchwegs eine sehr gute Performance hingelegt.

Also das heißt, der Krypto Total Market Cap ist sehr, sehr stark angestiegen und die Frage, die man sich da jetzt natürlich stellen muss: 

Dass der Bitcoin Preis bei dieser Nachfrage steigt, die die ETFs produzieren, liegt auf der Hand. Diese ETFs sind ja am Ende des Tages aber schon fast eine Umgehung der Adaption der Blockchain, also Transaktionen auf der Chain abzuwickeln. Denn diese ETFs sind ja ein gängiges Finanzprodukt. Und dennoch ist es so, dass der gesamte Krypto Markt boomt. 

Wieso? 

Und für diejenigen, die diesen Markt vielleicht nicht ganz so gut kennen: Bitcoin, das ist das größte Asset, das ist das Zugpferd. Wo Bitcoin hingeht, das war zumindest in der Vergangenheit so, geht auch der gesamte Markt hin. Und kleinere Assets haben natürlich ein höheres Risiko.

Ein höheres Risiko birgt das Potenzial auf höhere Gewinne. Das heißt, wenn Bitcoin sich bewegt, bewegen sich diese sogenannten Altcoins teilweise um einen stärkeren Faktor. Und da ist aber auch eine sehr, sehr starke Korrelation in dem Markt zu sehen. Also bei den Krypto Asset, also den unterschiedlichen Tokens und Coins, sieht man so eine Korrelation von über 0,8. Das ist ziemlich hoch. Das heißt, wenn etwas um 10% hochgeht, geht das andere Asset bei einer Korrelation von 0,8 um 8% hoch. Eine Korrelation von 0 würde bedeuten, dass es keine gleichmäßigen Bewegungen in die gleiche Richtung gibt. Das ist komplett willkürlich.

Negative Korrelation würde bedeuten, dass etwas raufgeht und etwas anderes runtergeht.

Im Kryptomarkt haben wir eine sehr sehr hohe Korrelation zwischen allen Assets. Was ich denke, darauf zurückzuführen ist, dass der Markt noch nicht wirklich darin angekommen ist, zwischen all den unterschiedlichen Tokens und Coins und Use Cases da draußen zu differenzieren. Aber im Aktienmarkt gibt es auch Korrelationen, die bei 0,7 liegen. Also das heißt, innerhalb einer Asset-Klasse sind die Korrelationen natürlich und standesgemäß auch doch recht hoch.

Wenn die ETFs also so gut funktionieren, Bitcoin hochgeht und durch die hohe Korrelationen auch der restliche Kryptomarkt hochgeht, dann stellen sich einige Fragen:

Macht es eigentlich Sinn, dass dieser restliche Markt hochgeht? 

Wo ist die Adaption vom restlichen Markt? 

Haben wir jetzt neue Dinge auf dem Markt, die jetzt diese Preissprünge in irgendeiner Art und Weise rechtfertigen würden?

Wingmen Matthias

Matthias:

Matthias:

Ja, und ich stimme dir in deinen Ausführungen zu. Eines möchte ich vielleicht noch ergänzen, nämlich genau zu dem, was du gesagt hast:

Was wird sozusagen als nächstes passieren?

Und da muss ich sagen: Der 10.01 (Anm: Launch der Bitcoin ETF) hat den Markt getrennt. Davor war es hauptsächlich ein Markt von dir, von mir, von Millionen von Kleinanlegern, die in Bitcoin investiert haben.

Dann hat die Wall Street den Bitcoin Markt erobert.

Die haben jetzt sozusagen mit den Milliardenbeträgen da jongliert. Und jetzt stellt sich die Frage, und das ist ja auch das Interessante, was wir in unserem Programm bei Crypto Wingmen euch mitgeben:

Was sind da draußen die nächsten Projekte, die vielleicht auch dann mit einem ETF sozusagen als Ritterschlag aufsteigen in diese Hochfinanz?

Und dann sieht man auch, was passiert, wenn wirklich Big Money reinkommt. Und das ist genau das, was wir in unserem Programm weitergeben. Und da gibt es da draußen wirklich super interessante Projekte. Die Frage ist, auf welches Projekt wird der nächste ETF gespannt? Die Bitcoin gehen jetzt sozusagen voraus, aber was kommt als nächstes? 

Und da gibt es aus meiner Sicht super spannende Projekte, die nur darauf warten, als ETF auch für die Wallstreet aufbereitet zu werden.

Anton:

Anton:

Das ist ein super valider Punkt, den du genannt hast. Man geht ja davon aus, dass Ethereum der nächste ETF sein wird, der da kommt. Da gibt es aber auch Abstufungen. Da gibt es auf der einen Seite den klassischen Spot Ethereum ETF.

Was natürlich aber für Wallstreet besonders spannend wäre, wäre ein Staked ETH ETF, der dann auch Staking Yield generieren könnte.

Also es wäre nicht nur eine klassische Long Exposure auf ETH, den native Coin von Ethereum, sondern auch ein Staking Yield, der aktuell so bei 6 bis 8 Prozent pro Jahr liegt. Also das wäre ein ganz interessantes Produkt für Wallstreet, das wird aber noch etwas brauchen. Aber abgesehen vom Ritterschlag der Hochfinanz, wie du es genannt hast, tut sich ja im Kryptomarkt auch recht viel.

Ich werde immer gefragt:  

Was sind denn jetzt die Adaptionen?

Was sind denn die Innovationen in diesem Zyklus?

Und ein paar Dinge, die für mich herausstechen, sind die folgenden: 

Wir haben jetzt mittlerweile ein Narrativ, das sehr, sehr stark wird und das ist Real World Asset Tokenization (RWA abgekürzt) und RWA ist im Endeffekt das hier: 

“Wir nehmen etwas aus dem Off Chain Leben und packen es auf die Blockchain.”

Und das kann ja so ziemlich alles sein.

Aber tatsächlich hat die Hochfinanz schon angefangen, die ersten Produkte auf die Blockchain zu legen. Also KKA, einer der größten Private Equity Fonds, hat einen Fond tokenisiert. Siemens und andere haben Unternehmensanleihen auf die Blockchain gegeben und über die Blockchain ausgegeben

Dann zum Beispiel Franklin Templeton: Das ist auch einer dieser ETF Asset Manager; die haben amerikanische Staatsanleihen und Money Market Funds auf die Blockchain gebracht und sie darüber ausgegeben.

Was das heißt?

Hier passiert wirklich, wirklich viel.

Und ich glaube, was für viele Menschen dann so ein bisschen verwirrend ist, ist zu sagen:

“Ja, aber das ist ja dann Krypto.

Wenn ich jetzt zum Beispiel eine Anleihe auf die Blockchain bekomme, dann ist die Anleihe natürlich noch immer eine Anleihe. Nur sie lebt jetzt mitunter auf der Blockchain. Das heißt, das Asset, in das du da investierst, wäre noch immer die Anleihe XY eines Unternehmens oder vielleicht auch vom amerikanischen Staat, aber sie wird eben über die Blockchain abgewickelt.

Wo ist dann der Investment Case, abgesehen von der Anleihe? 

Nun, der Investment Case könnte in dem zugrundeliegenden Coin liegen, der sozusagen der Mechanismus hinter der Blockchain ist, auf der diese Anleihe liegt. Denn, und das der Punkt, den ich machen will: 

Alles, was hier von den Großen dieser Finanzwelt tokenisiert wird, stellt im Endeffekt eine Kundenbeziehung zu den zugrundeliegenden Blockchains dar.

Also wer eine Anleihe ausgibt oder einen Fond tokenisiert, der ist Kunde der zugrundeliegenden Blockchain, auf der er das tut. Und ein Investment Case kann unter anderem sein, eben in diese zugrunde liegenden Blockchains zu investieren.

Das ist das Thema Real World Asset Tokenization. Man hört es immer mehr und mehr und auch Larry Fink von Blackrock und den anderen spricht immer mehr von RWA, weil es ein Weg für ihn ist, Kosten zu sparen und Settlements schneller zu machen. 

Das sind alles gute Argumente für die Hochfinanz, auf die Blockchain zu gehen. Ist jetzt aber auch noch nicht, wie man in Österreich sagen würde, eine gemachte Wiesn, also etwas, was etwas, was wirklich sauschnell vonstatten geht. Das wird noch ein bisschen dauern, aber es wird kommen und wir sehen schon die ersten Versuche in diese Richtung. 

Ein weiteres Thema, das natürlich in aller Munde ist, ist das Thema AI. Du weißt, wir haben ja auch darüber gesprochen: AI und Krypto, das sind zwei Technologien, die für sich unglaubliche Innovationen mit sich bringen. Aber auch jede Technologie für sich hat ziemliche Schwächen.

Und AI im Frontend zu verwenden und Blockchain im Backend sozusagen in der Kombination; das sind ganz, ganz interessante Anwendungsfälle, die wir da sehen werden in den nächsten Jahren. 

Und Asset Manager VanEck geht zum Beispiel davon aus, dass bis 2030 über 51 Milliarden Umsatz über AI getriebene Blockchain Projekte und Protokolle generiert wird.

Das ist schon eine ziemlich heftige Zahl, muss ich sagen. Also genau diesen Bereich, das ist ganz, ganz spannend. Das schauen wir uns auch ein bisschen konkreter an in unserem Crypto Wingmen Programm.

Dritter Bereich, den ich auch zum Beispiel sehr, sehr spannend finde:

Decentralized Physical Infrastructure. 

Da tut sich auch ziemlich viel.

Viele Industrien sind einfach unglaublich kapitalintensiv. Und dadurch, dass sie so kapitalintensiv sind, gibt es recht wenig Player, weil der Eintritt in diesen Markt sehr, sehr schwierig ist. Rechenzentren sind da ein gutes Beispiel. Oder Telekommunikation.

Und da gibt es jetzt im Krypto Bereich seit Jahren Projekte, die versuchen eben genau diese Services dezentralisiert abzubilden.

Wenn wir jetzt bei Rechenzentren bleiben, dann sieht das am Beispiel von uns so aus: 

Man würde Matthias und mir einen Anreiz geben, zum Beispiel unser Telefon oder auch unsere Computer dafür herzugeben, Rechenleistung in dieses Netzwerk einzuspeisen. Und dadurch, dass wir am Ende des Tages Teil der Lösung sind für so ein Produkt, werden wir über einen nativen Token des jeweiligen Projektes dann auch bezahlt.

Also das sind auch natürlich sehr, sehr spannende Projekte und gute oder auch interessante Investment Cases, wenn man da tiefer reingeht und sich die Spreu vom Weizen sozusagen trennt. 

Und dann gibt es da NOCH ein Thema, wo ich dich gerne zu deiner Meinung fragen wollte:

Bitcoin Layer 2: Decentralized Finance of Bitcoin 

Ist das ein Thema, was deiner Meinung nach in den nächsten Monaten stärker in den Fokus rücken wird?

Wingmen Matthias

Matthias:

Matthias:

Ja, definitiv. Aber da muss ich vorher noch kurz ausholen: Wenn das nicht Klartext war von dir, dann weiß ich auch nicht. Super tolle Sache. Ich lerne ja auch täglich von dir dazu und das ist ja auch Programm bei Krypto Wingman, dass wir das Wissen weitergeben und deswegen hier auch dieses Programm als Klartext Programm aufziehen, weil diese Aussagen wie von dir als Fachmann…da muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich auch sehr, sehr gespannt hinhöre.

Und auf deine Frage jetzt bezogen: Natürlich kommt Decentralized Finance auch in das sicherste Netzwerk der Welt und das ist nun einmal Bitcoin mit dem Proof of Work Konsensmechanismus. Und da gibt es schon die ersten Ansätze. Ich würde mal sagen, die Saat ist gesät, weil man sieht natürlich die Protokolle oder die Smart Contracts, die sozusagen für diesen DeFi-Bereich, den Decentralized Finance Bereich, notwendig sind.

Die brauchen eine sichere Infrastruktur und die gehen schon wieder zurück in das sicherste Netzwerk, weil auch wenn Solana mal wieder ein paar Minuten offline war oder Ethereuem wieder mit den Transaktionsgebühren kämpfen muss: Es gibt da schon vor allem im Lightning Netzwerk, bei Bitcoin, aber auch im Main Net, ein paar Ansätze, die mir sehr gut gefallen.

Und da wird es wahrscheinlich auch demnächst hier bei uns ein Klartext Video darüber geben. Ich werde mich da auch noch die nächsten Wochen mehr darüber einlesen. Es kommen da ja immer mehr an Informationen, aber das Thema ist jetzt schon präsent und es wird auch schon von etlichen Developern, auch aus dem deutschsprachigen Raum, bespielt. Und ich gehe davon aus, dass das DeFi Thema bei Bitcoin im Netzwerk definitiv ein Thema für dieses Jahr sein wird.

Anton:

Anton:

Da bin ich voll bei dir und ich finde es schön, dass du das aufgebracht hast. Ich glaube, das könnte wirklich tatsächlich ein Thema für eines der nächsten Klartext Videos sein. 

Matthias, ich glaube, wir haben viel an Themen heute abgedeckt. Ich sehe auf die Uhr, wir sind jetzt bei einer halben Stunde. Wir wollen die Zuschauer auch nicht komplett überstrapazieren und bedanken uns deshalb an dieser Stelle bei allen, die soweit dabei geblieben sind.

Die letzten Wort überlasse ich heute Matthias.

Wingmen Matthias

Matthias:

Matthias:

Ja, mit uns gibt es Klartext, mit dem Anton und mit mir.

Bei Crypto Wingmen ist der Name Programm. Wir haben unsere Meinung, wir geben sie weiter, auch in unserem Kurs. Schaut euch das an, bleibt uns gewogen und wir sehen uns bei der nächsten Folge Klartext.

Anton:

Anton:


Ciao!

Verfasst von Jan Auer

Seit Ende 2017 interessierter Beobachter und seit 2018 aktiver Investor. Bei Crypto Wingmen blogge ich gemeinsam mit den Wingmen Coaches über Krypto-Themen. Das Ziel: Mit leicht verständlichen Artikeln Einsteigern einen Zugang in die komplexe Welt der Kryptowährungen ermöglichen.

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